Wohnungsbrand in Kirchenlaibach
Brand > B 3 Person > #B1120 #im Gebäude #Rauchentwicklung (Person in Gefahr)Zugriffe 8232
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eingesetzte Kräfte
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Fahrzeugaufgebot |
Einsatzbericht
Am Montagnachmittag wurden die Feuerwehren Kirchenlaibach, Speichersdorf, Zeulenreuth, Wirbenz und Weidenberg in den Speichersdorfer Ortsteil Kirchenlaibach zu einem gemeldeten Zimmerbrand alarmiert. Die Feuerwehr Kirchenlaibach hatte an diesem Tag ihre Jahreshauptversammlung, daher war nach kurzer Zeit das erste Fahrzeug an der Einsatzstelle und konnte die Alarmmeldung bestätigen. Nach sechs Minuten waren dann die ersten Speichersdorfer Fahrzeuge an der Einsatzstelle. Der Rauch drang bereits aus mehreren Fenstern auf verschiedenen Stockwerken des Mehrfamilienhauses.
Es gingen dann mehrere Atemschutztrupps der Feuerwehr Kirchenlaibach und Speichersdorf zur Personensuche und zur Brandbekämpfung in das Gebäude vor, dessen Treppenhaus auch schon vollständig verraucht war. Nach kurzer Zeit konnte eine leblose Person vorgefunden und nach außen gebracht werden. Dort wurde sie an den Rettungsdienst übergeben, dieser konnte leider nur noch den Tot feststellen. Da zu diesem Zeitpunkt davon auszugehen war, dass sich das Feuer noch auf mehrere Stockwerke durch den alten Holzboden ausbreiten könnte, wurde eine zusätzliche Wasserversorgung sichergestellt. Hierzu alarmierte die ILS die Feuerwehren Haidenaab/Göppmannsbühl, Windischenlaibach und Seybothenreuth für eine Wasserversorgung über eine lange Schlauchleitung. Da auch mehrere Gasthermen älterer Bauart im Gebäude waren, führten Atemschutztrupps parallel auch Messungen nach Gas durch. Das Gasversorgungsunternehmen stellte schon vorher die Hauptzuleitungen im Gebäude ab. Die Feuerwehr Weidenberg übernahm mit der Drehleiter und einem Außenangriff, die Erkundung im Dachstuhl, hier konnte zum Glück festgestellt werden, dass sich der Brand nicht bis in den Dachboden ausgebreitet hatte. Kurz darauf konnte das Feuer in zwei betroffenen Räumen durch einen Speichersdorfer Atemschutztrupp unter Kontrolle gebracht und eine weitere Ausbreitung dadurch verhindert werden. Daher musste auch die lange Schlauchleitung nicht mehr aufgebaut werden und die Feuerwehren die in Bereitschaft standen, diese aufzubauen, konnten die Einsatzstelle wieder verlassen.
Aufgrund der Holzbalkendecke mit Fehlboden dauerte der Einsatz noch bis in die Abendstunden, hier glimmten immer wieder Glutnester auf, so dass im Bereich der betroffenen Räume, teilweise die Decke und die Holzverschalung komplett entfernt werden musste. Zum Umziehen, Aufwärmen und zur Verpflegung aller eingesetzten Einsatzkräfte wurde unser Schnelleinsatzzelt mit Heizung aus dem AB-Umwelt aufgebaut. Die Feuerwehr Schnabelwaid unterstütze mit ihrem Abschnittsleiterfahrzeug die Einsatzleitung unseres erst seit sechs Tagen im Dienst befindlichen neuen Kreisbrandmeisters Jürgen Küffner. Nach fast sechs Stunden konnte dann endgültig Feuer aus gemeldet werden. Im Anschluss wurde noch bis 22 Uhr eine Brandwache durch das Speichersdorfer Tanklöschfahrzeug und das Kirchenlaibacher Mehrzweckfahrzeug gehalten, hier wurde das Gebäude immer wieder mit einer Wärmebildkamera kontrolliert. Die Polizei versiegelte anschließend das Gebäude. Hierzu wurde durch die Feuerwehr Speichersdorf die zerstörten Fenster mit Holz verschalt und in die Haustüre ein neues Schloss eingebaut.
Zum Glück wurde von unseren Einsatzkräften niemand verletzt, die verletzten Kollegen der anderen Feuerwehren konnten nach einer rettungsdienstlichen Versorgung an der Einsatzstelle oder nach einem kurzen Krankenhausaufenthalt, noch am selben Tag, alle wieder nach Hause. Die Verletzungen der sieben Einsatzkräfte wurden nicht durch Unachtsamkeit verursacht, sondern ist der Bausubstanz des Gebäudes und der Witterung geschuldet; die Temperatur lag um den Gefrierpunkt. Von der Feuerwehr Speichersdorf waren insgesamt neun Atemschutztrupps zur Personenrettung, Brandbekämpfung und für die Nachlöscharbeiten eingesetzt. Insgesamt waren im gesamten Einsatzverlauf 54 Aktive unserer Wehr an der Einsatzstelle. Einen herzlichen Dank an den katholischen Pfarrer Sven Grillmeier für die moralische Unterstützung an der Einsatzstelle und die Nachbarn die uns in der Anfangsphase des Einsatzes mit Kaffee, Getränken und Kuchen versorgten. Am nächsten Tag fand noch eine Nachbesprechung für alle eingesetzten Feuerwehren im Feuerwehrhaus Speichersdorf satt. Hier nochmals einen Dank an den neuen evangelischen Pfarrer Hannes Kühn, den katholischen Pfarrer Sven Grillmeier und unsere Kreisbrandinspektorin Kerstin Schmidt für die gute Betreuung.